Kinder- und Jugendarbeit in der Soziokultur

Bild Kinder Jugendarbeit 1Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein Kernbereich der soziokulturellen Arbeit. Anders gesagt, die Soziokultur gehört zur Jugendhilfe  und kann dazu ihren eigenen Beitrag leisten. Der interdisziplinäre Ansatz der Soziokultur erfasst Jugendarbeit als ein konstitutives Element. Dabei geht es um eine Förderung von Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Eigeninitiative junger Menschen sowie eine aktive demokratische Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen.
Die außerschulische Jugendbildung nach SGB VIII §11 ist bei 40% der sächsischen Zentren als Offene Kinder- und Jugendarbeit verankert. In der mobilen Jugendarbeit sind 13% der Mitgliedszentren vertreten. Darüber hinaus wirken alle Zentren in diesem Themenspektrum auch ohne explizite Fachkraftförderung seitens der Jugendämter und sind damit auch fast alle anerkannte Träger der freien Jugendhilfe. Der Anteil junger Menschen (bis 25 Jahre) an der Besucherschaft lag 2011 bei 44%. Daneben kooperierten die sächsischen Zentren beispielsweise mit rund 270 Schulen und fast 200 Kitas und Horten.[1] In allen Zentren bestehen folglich Angebote für Kinder und Jugendliche. Dies reicht von Kursen und Workshops über Feste, Treff- und Spielmöglichkeiten sowie Projekten mit jungen Menschen.

Für den Landesverband Soziokultur Sachsen gilt es daher, diesen Bereich inhaltlich, methodisch und politisch zu stärken. Anliegen unserer Arbeit ist es auch, die Jugendpolitik in Sachsen zu befördern und neben einer Förderung der demokratischen Teilhabe, Mitspracherechten und der Befähigung dazu auch auf die besonderen Bedürfnisse junger Menschen hinzuweisen.

  

Offene Kinder- und Jugendarbeit in soziokulturellen Zentren

Bild Kinder Jugendarbeit 3Die Erfahrungen aus den bereits bestehenden Bereichen der Offenen Kinder und Jugendarbeit  (OKJA) in den soziokulturellen Zentren haben gezeigt, dass die Verknüpfung der OKJA nach §11 mit einem Kulturzentrum Synergieffekte erzeugt, die beide Bereiche einzeln bestehend nicht erreichen können. Neben inhaltlichen Vorteilen, etwa des Aufeinandertreffens verschiedener Generationen und einer stärkeren Bindung an das Gemeinwesen, sind es auch infrastrukturelle Vorteile, die Kultur- und Jugendarbeit voneinander profitieren lassen. Hinzu kommt, dass junge Menschen neben dem betreuenden Sozialpädagogen auch Kontakt zu weiteren Mitarbeitern, Helfern, Künstlern oder Bürgern in einem soziokulturellen Zentrum haben und somit ihrer lebensweltlichen Verortung entsprechend ein ungleich höheres Anknüpfungspotenzial entsteht als das in einem für sich allein existierenden Jugendclub der Fall sein kann. Jugendarbeit und soziokulturelle Kulturarbeit stehen sich auch insofern sehr nahe, da ihre Arbeitsweisen nahezu identisch sind. [2]

Der Landesverband setzt sich dafür ein, dass perspektivisch in jedem soziokulturellen Zentrum Fachkräfte aus dem Leistungsbereich der außerschulischen Jugendbildung tätig werden können. Besonders in den ländlichen Räumen, deren Strukturen gefährdet sind, könnte die konsequente Etablierung starker Gemeinwesenzentren mit einem konstitutiven Jugendbereich dazu beitragen, die Angebote und Aufgaben zu bündeln und über das Zentrum hinaus für den Landkreis besser zu steuern.


[1] Alle statistischen Angaben in: Soziokultur in Sachsen 2013.
     Bestandsaufnahme soziokultureller Zentren. S. 37ff
[2] Vgl. Soziokultur in Sachsen 2013. Kriterienkatalog Soziokultur. S. 17

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Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen Hintergrundinfos, Fachbeiträge und Aktionen aus dem soziokulturellen und jugendarbeiterischen Spektrum vor.