Fachtag 2012 - Workshop 4
Demographischer Wandel als Chancengenerator für die Soziokultur
Die Referenten des Workshops „Demographischer Wandel als Chancengenerator für die Soziokultur", Christiane Schifferdecker und Stefan Lehmann, gingen von der These aus, dass Partizipation die Schnittstelle zwischen Soziokultur und Demographie darstellt. Durch interessante Fragestellungen wie
- Wie kann man aktiv und interessant bleiben, trotz demographischen Wandels?
- Wie sieht die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger in der Gegenwart und Zukunft aus?
- Wie können neue Modelle aussehen, jenseits der gegenwärtigen, traditionellen Methoden?
wurden die Teilnehmer zu regem Meinungsaustausch angeregt.
Die Auffassungen und Meinungen zum Thema variierten dabei sehr stark. Während man in größeren Städten und dicht besiedelten Regionen dem demographischen Wandel eher unbesorgt entgegensieht, fürchtet man in den ländlichen Gebieten zum einen den Rückgang der Besucher, zum anderen den sozialen Verfall, der sich laut einiger Teilnehmer jetzt schon bemerkbar macht.
Die Teilnehmer diskutierten darüber, wie es gelingen könnte, weiterhin ein neues Publikum zu erreichen. Man kam dabei zu dem Schluss, dass es wichtig sei, bestimmte Zielgruppen dort abzuholen, wo sie sich befinden. Das bedeutet vor allem Kooperationen mit Schulen zu initiieren oder Fahrdienste z.B. für ältere Menschen zu kulturellen Angeboten anzubieten, um somit Partizipation zu gewährleisten. Außerdem sei es wichtig, älteren Menschen, die aus dem Berufsleben aussteigen, spezielle Angebote zu offerieren. Hierbei handelt es sich um eine Zielgruppe, die bislang weniger Beachtung in der Kulturarbeit fand. Den sogenannten „jungen Alten" wohnt nicht nur ein Potenzial hinsichtlich passiver Nutzung von Kulturangeboten inne, sie sind oftmals auch gewillt und fit, ihre Fähigkeiten einzubringen und aktiv mitzugestalten. Nicht vergessen werden sollte dabei, dass bereits viele qualitativ hochwertige Angeboten in den soziokulturellen Zentren Sachsens vorhanden sind, die entsprechend berücksichtigt und ausgerichtet werden können.
Das Demographie ein Querschnittsthema ist, das alle gesellschaftlichen Bereiche berührt, spiegelt sich in der Vielzahl der besprochenen Themen und aufgeworfenen Fragen wider, die schließlich in der Kürze der Zeit nur andiskutiert werden konnten. Ein erster Weg zur Bewältigung der Herausforderung ist der Gestaltungswille der Akteure. Christiane Schifferdecker sah schon im Zukunftsdenken Vieler einen ersten Erfolg, da so die Angst vor dem demographischen Wandel geschmälert würde.
Referenten:
Christiane Schifferdecker: Sächsische Staatskanzlei, Referat Strategische Planung, Demographie, Demoskopie
Stefan Lehmann: Projektleiter Steinhaus e.V.