Die Interessengemeinschaft Landeskulturverbände Sachsen (IG) ist ein parteiunabhängiges kulturpolitisches Gremium, das aus VertreterInnen der elf sächsischen Kulturdachverbände besteht. Sie vertritt vor allem verbandsübergreifende kulturpolitische Angelegenheiten und stellt zugleich ein Korrektiv zur regionalen Struktur der Kulturräume dar. Darin mündet ihr Anliegen, kulturraumübergreifende Themen in den kulturpolitischen Diskurs auf Landesebene einzubringen und dabei auch zwischen den Kulturräumen vermitteln zu wollen.
Anne-Cathrin Lessel LOFFT - Das Theater Künstlerische Leitung & Geschäftsführung Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 0341 - 355 955–13
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Selbstverständnis der IG Landeskulturverbände Sachsen
Die IG ist ein kulturpolitisches Gremium.
Die Mitglieder der IG identifizieren sich über gemeinsame Interessen.
Die IG stellt auch ein Korrektiv zur regionalen Struktur der Kulturräume dar.
OFFENER BRIEF der IG Landeskulturverbände Sachsen vom 25. März 2021
Schutzschirm Kultur mit großen Löchern
Sachsen hat in der Pandemie viel für die Kultur möglich gemacht. Von Denkzeit-Stipendien über digitale Formate der Kampagne „So geht sächsisch“ bis zum Soforthilfe-Zuschuss „Härtefälle Kultur“ für freie Kulturträger und die Clubszene. Trotz massiver Einschnitte und noch bestehender Unsicherheiten haben die Programme gewirkt. Die Szene leidet, aber lebt!
Seit dem Beginn des Jahres 2021 werden keine Hilfen über das Härtefall-Programm mehr ausgereicht, obwohl die Durchführung ursprünglich bis November 2021 geplant war. [...]
Unverändert halten wir daran fest und warnen vor einer pandemiebedingten einseitigen Kulturförderung, die auch einer Spaltung der Gesellschaft Vorschub leisten könnte.
Bei aller Not der Betroffenen, als Soloselbständige oder freie Träger, lassen Sie uns bitte das Publikum zum Maßstab nehmen. Kultur vor Ort - kleinteilig, vielfältig, nahbar - das brauchen die Menschen jetzt und in Zukunft. Nach Corona werden es vor allem die kleinen und wendigen Kulturveranstalter sein, die schnell öffnen können und wieder so etwas wie Normalität und Begegnung ermöglichen. Dafür müssen wir sie heute schützen! [...]
OFFENER BRIEF der IG Landeskulturverbände Sachsen vom 11. Dezember 2020
Was jetzt wichtig ist!
[...] Die elf sächsischen Landeskulturverbände appellieren [...] an die Vernunft eines jeden Einzelnen, die Schutzmaßnahmen einzuhalten, Maske zu tragen und einen Mindestabstand zu gewährleisten. Es steht in unser aller Verantwortung Rücksicht aufeinander zu nehmen und so die Pandemie einzugrenzen.
Es ist jetzt nicht die Zeit, um Öffnungen einzufordern. Der beste Schutz auch für Kultureinrichtungen entsteht, wenn wir die Pandemie schnell bezwingen und dann langsam zu einer Normalität zurückkehren können.
[...] Dabei glauben wir an die Kraft von Kunst und Kultur, die uns trotz eines verschärften Lockdowns Zuversicht und Hoffnung geben. Musik hören und Bücher lesen, selber künstlerisch tätig werden oder ein Theaterstück streamen. Die Möglichkeiten der künstlerischen Inspiration sind unendlich – auch von zu Hause aus. Wir fürchten nicht um den Fortbestand von Kunst und Kultur, sondern ahnen bereits, dass in der Erkenntnis des Vermissens deren Relevanz liegt. Lassen Sie uns gemeinsam auf einen tragfähigen Impfstoff bauen und somit auf das nächste Jahr hoffen. [...]
OFFENER BRIEF der IG Landeskulturverbände Sachsen vom 11. Mai 2020
Was ist mit den freien Trägern und der Kulturellen Bildung?
...die Kultur hat einen hohen Wert in Sachsen. Auch deshalb ist die Kultur im Sächsischen Kulturraumgesetz in ihrer Gesamtheit zur Pflichtaufgabe erklärt worden. Fast 1.000 Kulturinstitutionen und -initiativen gibt es in Sachsen. Die Mehrheit davon gehören der freien Kulturszene an, die in der kulturellen Bildung und mit einem spartenübergreifenden Kunst- und Kulturangebot nah an den Bürgern wirken. [...] Wir fordern deshalb einen Schutzschirm für freie Kulturträger in allen Sparten und für deren Vermittlungspartner von 20 Millionen Euro. Mit den Corona-Förderrichtlinien für die Musikschulen oder die sächsischen Sportvereine gibt es dafür bereits funktionierende Beispiele. Ein Schutzschirm für freie Kulturträger könnte ebenso funktionieren. [...]
Veranstaltungsrückblick zum 26.08.2019 des Landesverbandes Soziokultur Sachsens
WAS STEHT ZUR WAHL! Perspektiven sächsischer Kulturpolitik.
Die IG Landeskulturverbände Sachsen hatte am 26.08.2019 die sechs aussichtsreichsten Parteien anlässlich der anstehenden Landtagswahl zu einem Gespräch in die Motorenhalle eingeladen.
Eröffnet wurde die Veranstaltungen mit einem Prolog von Christian Gesellmann (freier Journalist) der mit einem persönlichen Eindruck zu den kulturpolitischen Programmen der Parteien eröffnete.
Ziel der Veranstaltung war es dem Kulturverständnis und kulturpolitischen Programmen der Parteien näher zu kommen. Es ging demnach nicht um eine Diskussion über Inhalte, sondern im Vordergrund standen die jeweiligen Positionen der Parteien.
Im Publikum saßen vor allem Vertreter von Kultureinrichtungen und der Kultursparten. Insofern hatte die Veranstaltung den Charakter einer Fachveranstaltung. Allein das Kulturraumgesetz ist ein Fachgesetz, dass außerhalb der Kulturräume und der darin wirkenden Kulturschaffenden kaum in der Bevölkerung bekannt ist. Es verwunderte deshalb nicht, dass im Großen und Ganzen Einigkeit zwischen dem Publikum und den Parteienvertretern bestand.
Unser Eindruck: Relative Einigkeit bei nahezu allen Themen, nur hier und da Akzentverschiebungen, wenn es um konkrete Maßnahmen ging. Auffällig war, dass es vor allem um Strukturen und die Bedingungen für Künstler und Kulturschaffende ging. Richtig ist, dass es viele Kulturschaffende gibt, die über alle Sparten gehend äußerst schlecht bezahlt sind. Auf der Veranstaltung standen diese Bedingungen im Vordergrund, noch vor der Frage, warum wir eigentlich alle machen, was wir machen. Dass die Kultur für den Menschen da ist, hätte man beinahe vergessen im gegenseitigen Überbieten von Maßnahmen für den Kulturbereich. So wurde der Kultur zwar von allen Parteien eine enorme Bedeutung beigemessen für die Menschwerdung, Identitätsfindung, Selbstbefragung usw. aber im Konkreten schien es mehr um die Arbeitsbedingungen zu gehen als den Output der Arbeit für die Gesellschaft. In diesem Kontext kam auch die Rolle der Kultur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu kurz. Zwar wurde dies als Wunsch geäußert, ohne aber jemanden im Kulturbetrieb zu adressieren oder dies als Maßnahme oder Struktur zu beschreiben. Deutlich zu kurz gekommen sind unserer Meinung nach auch die Themen Internationalität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die vorgetragenen Visionen für die Kultur in Sachsen 2030 waren tendenziell vom Erhalten und besseren Finanzieren geprägt.
Zum Abschluss reflektierten Katrin Felgenhauer und Dr. Rainer Totzke das Gehörte und stellten gedanklich zwei Pole gegenüber. Kultur als Tendenzfeld der Bewahrung, Tradition und Beheimatung und Kultur als Tendenzfeld der Innovation, der Gestaltung und Transformationsqualität. Dies wurde als Spannungsfeld beschrieben, dem sich tendenziell auch Parteien zuordnen lassen. Die Herausforderung allerdings bestehe darin, die jeweils anderen Perspektiven einnehmen zu können und sich nicht gegeneinander aufzustellen, sondern miteinander zu arbeiten. Gesellschaft braucht Herkunft und Zukunft und die Kultur ist ein maßgeblicher Narrativgeber, der weit über das institutionalisierte Kulturverständnis hinaus zum Tragen kommt.
Die Veranstaltung war eine Gemeinschaftsveranstaltung der IG Landeskulturverbände, in Kooperation mit der Sächsischen Akademie der Künste. Die Interessengemeinschaft Landeskulturverbände Sachsen (IG) ist ein parteiunabhängiges kulturpolitisches Gremium, das aus VertreterInnen der elf sächsischen Kulturdachverbände besteht. Sie vertritt vor allem verbandsübergreifende kulturpolitische Angelegenheiten und setzt sich so für die Kultur in Sachsen ein.
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