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Fachtag 2012 - Workshop 2

Professionalisierung im Spannungsfeld
zwischen Standardisierung und Improvisationskunst

 Bild zum Workshop "Professionalisierung im Spannungsfeld  zwischen Standardisierung und Improvisationskunst" (Veranstaltungsmanagment Fachtag: Kathrin Weigel)

 

Herr Thomas Pilz und Herr Marcus Rüssel leiteten den Workshop „Professionalisierung im Spannungsfeld zwischen Standardisierung und Improvisationskraft". Thomas Pilz erläuterte am Beispiel der Hillerschen Villa, wie Wachstum und Professionalisierung sich einander bedingen. Er betonte die Zusammengehörigkeit von Improvisation und Professionalisierung und erklärte dabei die Standardisierung als Mittel zum Zweck. Marcus Rüssel verdeutlichte den Standardisierungsbedarf anhand des Second Attempt e.V. Er hob hervor, dass durch mehr Standardisierung im Finanzbereich Freiräume für andere Bereiche entstehen. Zur Verdeutlichung wurde die standardisierte Nutzung von Kommunikationssystemen angeführt, durch die der Informationsaustausch vereinfacht wurde, was auch hier zur Schaffung von Freiräumen führte. Vor allem bei Vereinen, die eine öffentliche Förderung erhalten, sei eine Standardisierung im Finanzbereich nötig.

Im Workshop entbrannte eine offene, aber kritische Diskussion darüber, inwiefern Standardisierung der Improvisation entgegenwirkt. Seitens der Teilnehmer wurde die Fremdbestimmung von Projekten durch Fördermittelgeber als problematisch herausgestellt, da die Förderrichtlinien eine Einschränkung der Selbstbestimmung bedeuten. Des Weiteren kritisierten die Teilnehmer den bürokratischen Prozess der Antragstellung und die Schwierigkeit des Verständnisses der Förderanträge. Man ging der Frage nach, welche Möglichkeiten die Akteure haben, wieder mehr Selbstbestimmung zu erlangen. Der angesprochene Verzicht auf Fördermittel stellt dabei jedoch auf keinen Fall eine Generallösung dar.

 

Referenten:

Thomas Pilz: Kulturmanager; ehem. Geschäftsführer Hillersche Villa gGmbH

Marcus Rüssel: Vereinsvorsitzender Second Attempt e.V.

 

Download des Beitrags als pdf hier:

 

Sächsischer Fachtag Soziokultur 2010

  

Zukunftsplanung für die Kulturregion -

Impulse aus der Soziokultur

 Flyer: Sächsischer Fachtag Soziokultur 2010

Kulturpolitik wird in räumlichen Dimensionen gedacht. Kommunen, Länder, der Bund, aber auch Rgeionen wie die Kulturräume in Sachsen, machen Kulturpolitik. Im Alltagsgeschäft geht es vorrangig um die Finanzierung (oder deren Schwierigkeiten) von Einrichtungen und Projektträgern oder um die Verwaltung von Abläufen. Woran weniger gearbeitet wird, sind mittel- und längerfristige Planungen, die sich auf Veränderungen der Gesellschaft beziehen und danach fragen, welche Schwerpunkte der Kulturarbeit uns besonders wichtig sind oder welche Effekte wir mit ihr in einer Region erzielen wollen. Dann nämlich treten die Kulturakteure nicht mehr nur als "Bestand" (gedacht in Sparten) in Erscheinung, sondern als Konstellation, mit deren Steuerung gesellschaftspolitisch gestaltet werden kann.

Interessant ist ferner die Frage, wie solche Planungsprozesse mit allen Akteuren, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam angegangen werden können. Gibt es gute Beteiligungsmodelle in der Kulturpolitik? Wie kann man in deren Kontexten von Qualität reden und optimale Ergebnisse auch in der Förderpolitik erzielen?

Diese und ähnliche Fragen sollen auf dem Fachtag thematisiert werden. Dabei wird eine Perspektive "von unten", also aus der Sicht basiskultureller Arbeit eingenommen. Dafür steht das Konzept der Soziokultur: Gestaltung von Gesellschaft durch alle in ihr wirkenden Kräfte, Impulse aus der Zivilgesellschaft.