Der Begriff Jugendkultur
Als Jugendkultur kann man die kulturellen Aktivitäten und Stile von Jugendlichen bezeichnen.
Aber beschreibt jeder Stil, jeder Trend gleich eine Kultur im Sinne einer Szene, einer Subkultur?
Beate Großegger und Bernhard Heinzlmaier vom Wiener Institut für Jugendkulturforschung haben in ihrem Jugendkultur-Guide von 2004 zwischen Jugendkultur und Jugendszenen unterschieden.
Unter Jugendkultur lässt sich die Alltagskultur der Jugendlichen verstehen. Eine Jugendkultur im weitesten Sinne gibt es in jeder neuen Generation, diese ist wiederum durch die jeweilige gesellschaftliche Situation beeinflusst. Tendenziell gibt es also Ähnlichkeiten im Alltagsleben Jugendlicher einer Generation, dennoch gibt es nicht „die Jugendkultur“ sowie es nicht „die Jugend“ gibt.
Unter Jugendszenen bzw. jugendkulturellen Szenen lassen sich soziale Netzwerke verstehen, in denen sich Jugendliche mit gleichen kulturellen Interessen und ähnlichen Weltanschauungen zusammenfinden. Für die Ausprägung von Jugendszenen spielt besonders Musik eine große Rolle (bspw. Rock’n Roll, Punk, Black Metal, Hip Hop, Techno, Hardcore, Indie-Pop, Grunge).
Jede Zuordnung, Einordnung und Beschreibung von Jugendkultur(en) und Jugendszenen ist stets eine Annäherung an die tatsächliche Lebensrealität. Diese befinden sich gemäß gesellschaftlichen Entwicklungen stets im Wandel, bringen neue Formen hervor und bedienen sich vor Hintergrund globaler und digitaler Vernetzung einer Vielzahl an Einflüssen. Zudem spielen demographische, geographische und sozialkulturelle Faktoren eine Rolle bei der Ausprägung und Ausformung von Szenen und Alltagskultur eine bedeutende Rolle.
Kurzum: Bleiben Sie stets offen und lassen Sie sich überraschen!
„Man kann die verschiedenen Kulturen nicht zusammenfassen, man kann höchstens versuchen, über die einzelnen Richtungen und ihre Einstellungen so viel wie möglich herauszufinden […]. Vertreter von allen Jugendkulturen zeichnen sich dadurch aus, dass sie anders sind, sich von der Masse abgrenzen wollen und nicht mit anderen Gruppen verglichen oder zusammengeführt werden wollen!“
W. 17 Jahre: Jugendkulturen in Thüringen (1999)