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Projektvorstellung - Gesellschaft 1

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PROJEKTVORSTELLUNG

Gesellschaft - Projekte, die neben der Kulturarbeit das Gemeinwesen und soziale Aspekte einbeziehen

Die Intension:
Bei diesem Themenfeld ging es vor allem darum, zu zeigen, dass die Arbeit von Kulturhäusern nicht bei Kultur im engen Sinne enden sollte, sondern das vielfältige Wirken in die Gesellschaft und damit das Gemeinwesen Bindungen erzeugen, die weit über das normale Kulturpublikum hinaus gehen. Genau solche Formate sind notwendig, wenn Integration gelingen soll und man sowohl Deutsche als auch Migranten erreichen möchte, die sich vielleicht nicht für Kultur interessieren. Beispielhaft wurde auch eine Bündnisgründung aufgenommen. Dieses Engagement steht stellvertretend für die Möglichkeiten aus einem anerkannten Haus heraus Strukturen aufzubauen, die die Zivilgesellschaft unterstützen und damit ein Engagement-Anker werden.

  

Johannstädter Praktikums- und Lehrstellenbörse

Ein Projekt des JohannStadthalle e.V., Dresden

Kontakt:  Yvonne Alheit, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  

Johannst Börse 12011 veranstaltete der JohannStadthalle e.V erstmals eine Praktikums- und Lehrstellenbörse mit dem Ziel, in Zeiten des steigenden Fachkräftemangels Jugendliche und Firmen zusammenzubringen. Seitdem hat sich diese Veranstaltung etabliert und findet einmal jährlich statt. Vorrangig regionale Unternehmen präsentieren ihr Ausbildungs- und Praktikumsangebot und wollen künftige Fachkräfte für ihre Berufsbilder begeistern. Die Spanne der Angebote reichte in den letzten Jahren dabei von der Bäckerei bis zum Herzzentrum Dresden. Auch die Dresdner Verkehrsbetriebe, die Stadtreinigung Dresden und die Wohnungsgenossenschaft Johannstadt waren beispielsweise dabei. Darüber hinaus stellen sich weitere Unternehmen mit Informationstafeln zu Ausbildung bzw. Praktika vor und ein vielseitiges Rahmenprogramm bietet Schülern und Eltern Einblicke in die richtige Bewerbung, Trend- und Nischenberufe sowie den Ablauf von Studiengängen an Berufsakademien. In vertrauter Atmosphäre kommt man auf dieser Veranstaltung ins Gespräch. Kontakte, Anforderungen und Berufsperspektiven lassen sich hier sehr gut und individuell vermitteln.

Die Veranstaltung richtet sich gezielt auch an junge Migrantinnen und Migranten. Denn haben auf der einen Seite viele Unternehmen Probleme ihre Lehrstellen zu besetzen, gibt es auf der anderen Seite viele junge und engagierte Menschen mit ausländischen Wurzeln, die eine Perspektive suchen. Eine Berufsausbildung ist zudem der wichtigste Schlüssel zur Integration. Gerade durch die Informationsweitergabe an die Eltern sollen diese bei ihrer Rolle in der Berufswahl des Kindes unterstützt werden. Bei Migrantenfamilien erweist sich dies jedoch noch häufig als sehr schwierig.

Johannst Börse 2Die Sprache stellt auf der Praktikums- und Lehrstellenbörse kein Hindernis dar. Bei Bedarf steht der Gemeindedolmetscherdienst zur Verfügung und leistet Übersetzungshilfe für arabisch, vietnamesisch, türkisch und russisch. Mit Hilfe des Gemeindedolmetscherdienstes werden Hemmnisse abgebaut und so die Zielgruppe der Migranten erfolgreich in das Angebot integriert. Es findet auch eine Übersetzung der Werbemittel in diverse Sprachen statt. Eine Herausforderung ist aber immer wieder, neue Dolmetscher für das Projekt zu gewinnen.

Besonders erfolgreich ist die Lehrstellenbörse weil sie an einem Ort stattfindet, der sich dem Gemeinwesen widmet und auf Grund seiner soziokulturellen Programmatik ohnehin offene Zugänge hat. Die Hemmschwellen daran teil zunehmen, sind deshalb sehr gering. So gibt es einige Jugendliche, die nach eigener Aussage noch nie bei einer solchen Veranstaltung waren aber bei diesem Ort ein anderes Zutrauen hätten.

Träger der Veranstaltung sind das Ortsamt Altstadt und der Verein JohannStadthalle e.V., unterstützt von der Koordinierungsstelle für Berufs- und Studienorientierung der Landeshauptstadt Dresden, der Sächsischen Bildungsgesellschaft für Umwelt- und Chemieberufe Dresden (SBG) sowie weiteren Akteuren, die sich im Netzwerk Johannstadt zusammengeschlossen haben und die Lehrstellenbörse ehrenamtlich organisieren. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

 

Johannst Börse Text

 

 

Yvonne Alheit Soziokultur gestaltet Integration 

Yvonne Alheit, *1982, M.A. Psychologie und Linguistik – Studium an der Technischen Universität Chemnitz; seit 2010 stellvertretende Geschäftsführerin und Projektmit-arbeiterin im soziokulturellen Zentrum JohannStadthalle e.V. in Dresden; Projektleitung Johannstädter Praktikums- und Lehrstellenbörse.

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Projektvorstellung - Gesellschaft 2

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Gesellschaft - Projekte, die neben der Kulturarbeit das Gemeinwesen und soziale Aspekte einbeziehen

Die Intension:
Bei diesem Themenfeld ging es vor allem darum, zu zeigen, dass die Arbeit von Kulturhäusern nicht bei Kultur im engen Sinne enden sollte, sondern das vielfältige Wirken in die Gesellschaft und damit das Gemeinwesen Bindungen erzeugen, die weit über das normale Kulturpublikum hinaus gehen. Genau solche Formate sind notwendig, wenn Integration gelingen soll und man sowohl Deutsche als auch Migranten erreichen möchte, die sich vielleicht nicht für Kultur interessieren. Beispielhaft wurde auch eine Bündnisgründung aufgenommen. Dieses Engagement steht stellvertretend für die Möglichkeiten aus einem anerkannten Haus heraus Strukturen aufzubauen, die die Zivilgesellschaft unterstützen und damit ein Engagement-Anker werden.

  

Bündnisse gestalten  - "Bautzen bleitbt bunt"

Kontakt:  Manja Gruhn (ehemals Richter), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

„Bautzen bleibt bunt“ ist ein Bürgerbündnis des Trägervereins Steinhaus e.V. zum Thema Asyl. Es steht für Weltoffenheit, Menschlichkeit und Toleranz und setzt sich für eine Willkommenskultur gegenüber Asylsuchenden und Ausländern in Bautzen und ein friedvolles Miteinander von Einheimischen und Migranten ein. Insgesamt engagieren sich ca. 140 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen im Bürgerbündnis. Die Ehrenamtlichen treffen sich monatlich und kümmern sich um Deutschkurse, unterstützen Begegnungen mit BürgerInnen und übernehmen Patenschaften für Asylsuchende und Flüchtlinge. Außerdem organisieren sie Gegenveranstaltungen zu Demonstrationen von Rechtsradikalen. Gegründet hat sich das Bündnis im Oktober 2013 als Reaktion auf die kontroversen Diskussionen, die aufkamen als die Stadt bekannt gab, dass ein Asylbewerberheim errichtet wird. Durch die Hetzkampagnen gegen diese Unterkunft sahen sich einige BürgerInnen in der Pflicht, etwas zu unternehmen. Durch verschiedene Aktionen wie einen Tag der offenen Tür im Asylbewerberheim oder Informationsveranstaltungen für AnwohnerInnen, ist es dem Bündnis gelungen, den Hetzkampagnen etwas entgegenzustellen.

  

Dieses Engagement wurde ganz leise vom soziokulturellen Zentrum Steinhaus unterstützt. Dabei fungierte das Haus als Ort des Treffens als Adresse und Telefonnummer. Viele der Koordinierungsaufgaben des Bündnisses hatte das Steinhaus übernommen ebenso die zielgerichtete Ansprache der richtigen Partner vor Ort. Das professionelle Netzwerken des Zentrums wurde somit zur Grundlage für die Beteiligung einer bereiten Bürgerschaft in Bautzen. Heute gibt es ein eigenes Bündnisbüro mit festen Kontaktzeiten, welches vom Steinhaus verwaltet wird und das Haus engagiert sich darüber hinaus im Rahmen des Projektes engagierte Stadt. Deutlich wurde bei dieser Projektvorstellung, wie wichtig starke Träger im Gemeinwesen sind, die sich der Aufgabe annehmen, das professionelle Knowhow besitzen und durch ihre Ankerfunktion der Zivilgesellschaft einen Rahmen geben, damit diese im besten Sinne wirken kann. Am Ende hat das Netzwerk schlicht mehr Schlagkraft weil die professionelle Anbindung an das Steinhaus mehr Möglichkeiten eröffnet. So ist das Netzwerk zum Beispiel auch Mitglied im bundesweiten Bündnis für Demokratie und Toleranz gegen Extremismus und Gewalt. ”Bautzen bleibt bunt – Budyšin wostanje pisany” erhielt schon 2014 den Sächsischen Förderpreis für Demokratie 2014 und 2015 den „Steh-auf-Preis“ der F.C. Flick Stiftung.

  

Weitere Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten von Flüchtlingen in der Stadt Bautzen: www.bautzenbleibtbunt.de 

  

bautzen bleibt bunt

  

Manja Gruhn Soziokultur gestaltet Integration 

Manja Gruhn, *1982, Dipl. Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin(FH); Studium Soziale Arbeit an der Hochschule Zittau/Görlitz; Sozialarbeiterin im Soziokulturellen Zentrum Steinhaus Bautzen: Arbeitsfelder Schulsozialarbeit und Offene Kinder und Jugendarbeit, Regionalkoordinatorin des trägerverBUNT – Netzwerk für Demokratie und Toleranz im Landkreis Bautzen – Koordinatorin und Moderatorin des Bündnis „Bautzen bleibt bunt- Budyšin wostanje pisany“; Arbeitsschwerpunkte: Demokratiebildung, Prävention Rechtsextremismus, Jugendbeteiligung, Gemeinwesenarbeit.

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