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Projektvorstellung - Kinder und Jugendliche 1

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PROJEKTVORSTELLUNG

Kinder und Jugendliche - Projekte, die integrativ mit Kindern und Jugendlichen arbeiten

Die Intension:
Integrationsbereitschaft und Offenheit als Haltung haben viel mit Sozialisation zu tun. Umso wichtiger ist die Kinder- und Jugendarbeit, bei der einheimische und migrantische Aufwachsende vergleichsweise leicht erreicht werden können und mittelbar auch deren Eltern. Auch hier ging es darum, aus den vielfältigen Möglichkeiten der Projektarbeit mit Kindern und Jugendlichen Beispiele zu zeigen, welche die besondere Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen ernst nehmen und aus deren Sicht heraus das Thema Integration mit künstlerischen Mitteln gestalten.

  

Internationale CYRCUSprojekte im deutsch-polnischen Grenzgebiet

Ein Projekt des KulturBrücken Görlitz e.V.

Kontakt:  Valentin Hacke, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

In den Internationalen Cyrcusprojekten im deutsch-polnischen Grenzgebiet der Kulturbrücken Görlitz hat man bereits viele Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit und auch den kulturellen Unterschieden der teilnehmenden Kinder. Das Wesentliche wird mit Körpersprache ausgedrückt. Die Kinder kommunizieren über die Körpersprache miteinander und merken manchmal erst mit dem Abnehmen der Clownsnase, dass sie die Sprache des anderen ja gar nicht verstehen. Für die Flüchtlingskinder eröffnet der Zirkus Möglichkeiten, ihre traumatischen Erfahrungen von Krieg und Flucht zu verarbeiten. So haben beispielsweise syrische Kinder ihre traumatischen Erlebnisse in eine – für unsere Verhältnisse ziemlich brutale – Clownsnummer umgesetzt, so, dass man darüber ins Gespräch kam. Mit dem körperlichen Ausdruck konnten Dinge kommuniziert werden, die man sonst niemals hätte „erfragen“ können. Jetzt wird hier Großteils in „Phantasiesprache“ gesprochen, so dass alle Kinder, egal ob aus Deutschland, Polen oder Syrien gleich wenig verstehen. Sprache wird hier vor allem gebraucht, um Akzente zu setzen und Aufmerksamkeit zu erlangen.

Bislang hatte das Projekt eine binationale Ausrichtung. Mit dem Hinzukommen der Flüchtlingskinder aus verschiedenen Nationen hat sich die Dynamik der Gruppe noch einmal geändert. Dort wo früher kulturelle Unterschiede zwischen Polen und Deutschen lagen, scheint jetzt eine deutliche Nähe vorzuliegen in Abgrenzung zu der noch fremderen Kultur der Flüchtlingskinder. Den Projektmachern gelingt es mit viel Einfühlungsvermögen und dem methodischen Ansatz der Zirkuspädagogik, diese Spannungen produktiv umzusetzen und die Kulturunterschiede als Diskussionsgrundlage zu verstehen.
Valentin Hacke, Zirkuspädagoge beim KulturBrücken Görlitz e.V., stellte das Projekt vor. Er begeisterte mit seinen Künsten und leitete die Kinder professionell an. So zum Beispiel beim Einradfahren, Jonglieren, Tellerdrehen und bei vielen anderen Dingen.

  

Kulturbruecken görlitz ziwoauftritt 2013

 

Valentin Hacke Soziokultur gestaltet Integration 

Valentin Hacke, *1983; Performer; seit 10 Jahren künstlerische und pädagogische Co-Leitung bei KulturBrücken Görlitz e.V.; Clownsgruppe „krawum und co“; Zirkus Tasifan und Bühnenauftritte in verschiedenen Projekten; 2008–2010 Auftritte bei Straßen-theaterfestivals; seit 2009 Theater TUIG Objekttheater aus Holland; 2011 Studium der Heilpädagogik in Görlitz-Zgorzelec; deutsch-polnische und internationale Zirkusprojekte; Forschungsfeld aktuell: grenznahe Lebenswirklichkeit in Görlitz-Zgorzelec die verstärkte Internationalisierung durch den Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund und somit Verstärkung der nonverbalen künstlerischen Kommunikation.

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Projektvorstellung - Kinder und Jugendliche 2

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PROJEKTVORSTELLUNG

Kinder und Jugendliche - Projekte, die integrativ mit Kindern und Jugendlichen arbeiten

Die Intension:
Integrationsbereitschaft und Offenheit als Haltung haben viel mit Sozialisation zu tun. Umso wichtiger ist die Kinder- und Jugendarbeit, bei der einheimische und migrantische Aufwachsende vergleichsweise leicht erreicht werden können und mittelbar auch deren Eltern. Auch hier ging es darum, aus den vielfältigen Möglichkeiten der Projektarbeit mit Kindern und Jugendlichen Beispiele zu zeigen, welche die besondere Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen ernst nehmen und aus deren Sicht heraus das Thema Integration mit künstlerischen Mitteln gestalten.

  

East Side Ursprung Ost IIplakat east 15

im Freizeittreff Rabet; Leipzig

Kontakt:  Britta Schulze, www.britta-schulze.de

  

„Leipzig East Side Ursprung Ost II“ bezeichnet ein Projekt der bildenden Künstlerin Britta Schulze, bei dem Jugendliche, besonders aus dem Leipziger Osten, ihrem Zeitgefühl und Antworten zur Gesellschaft, in der sie leben, durch Kunst Ausdruck verleihen konnten. Jugendliche aus dem Leipziger Osten haben sehr verschiedene kulturelle Hintergründe und kommen aus den unterschiedlichsten sozialen Milieus. In dem Projekt hatten sie die Möglichkeit, sich mit ihrer eigenen Lebenssituation auseinanderzusetzen und diese auf vielfältige künstlerische Art zu zeigen. Neben gemalten Bildern, Graffiti und Schriftzügen entstanden über den medialen Bereich Film-Interviews von Jugendlichen an ausgesuchten Orten in Leipzig zu Themen Heimat, Identität, Krieg und Frieden. Dieser Film bildete die Umrahmung zur szenischen Arbeit, die vor Ort erzählte und auf der Bühne gespielte Geschichten zeigt. Eigene Texte oder traditionelle Texte in anderen Muttersprachen sind dabei genauso wichtig wie bekannte Songs oder Texte aus der Jugendszene.

  

Die Künstlerin berichtete von ihrer Arbeit mit Flüchtlingskindern und benachteiligten Jugendlichen und verdeutlichte dabei auch den eigenen künstlerischen Mehrwert, den sie für Ihre Arbeit mitnähme. Die Authentizität der Jugendlichen im Umgang mit der eigenen Ausdruckskraft über ein Bild oder eine Bewegung hätten sie sehr begeistert. Diese Menschen seien dankbare Rezipienten und Produzenten von Kunst, die sich sehr intensiv der Materie widmen und eine unverstellte natürliche Art haben, sich den Dingen zu nähern. Dabei habe sie auch gespürt, wie stark die Künste hier wirklich als Medium wirken können. Gerade Gefühle wie Wut, Trauer, Freude und Liebe ließen sich künstlerisch verarbeiten und seien vor allem Themen, bei denen die kulturellen Unterschiede der Teilnehmer sich auflösen würden.

  

Die Arbeit mit den Jugendlichen ist anstrengend und bereichernd, ist Schwerstarbeit, sehr menschlich, sehr nah an den Materialien. Kunst so angewendet hätte sowohl für die Künstlerin als auch für die Jugendlichen etwas sehr Expressives. Sie verleiht eine Sprache, wo die Worte fehlen.

Das Projekt wird über ‚Kultur macht stark‘, Bündnisse für Bildung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Bund Bildender Künstler und Bund Bildender Künstler Leipzig e.V. betreut

 

 

Britta Schulze Soziokultur gestaltet Integration 

Britta Schulze, *1966 in Leipzig; 1985–1988 Fachschule für Angewandte Kunst Heiligendamm; 1988–1990 Gestalterin bei den Möbelwerken Leipzig; 1990–1992 Studium an der Hochschule für Kunst und Design, Burg Giebichenstein Halle; 1992–1999 Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig; 1999–2001 Meisterschülerstudium bei Prof. Münzner; seit 2002 freischaffend in Leipzig; Mitglied/Vorstand im Bund Bildender Künstler Leipzig; 2007 Gründerin der Neuen Abendakademie für Bildende Kunst Leipzig, 2011–2015 Projektleiterin im Bund Bildender Künstler Leipzig e.V. für Kulturelle Bildung und Landesratsmitglied –  Projekte: „East Slam Jungle Word” und  East Side - Ursprung Ost I und II im OFT “Rabet”; „Bewegung Kunst – Das Fliegende Atelier“, Projektleitung 38 Kunstprojekte in den sozialen Brennpunkten der Stadt Leipzig und dem Kulturraum Leipziger Raum; 2015 stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Bildende Kunst Sachsen

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