Infoportal "Barriere? frei!"
im Infoportal zu "Barriere? frei!" sind Informationen zu folgenden Rubriken:
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Methoden, Projektideen, Anregungen für Inklusion in der Jugend- und Kulturarbeit
Der „InkluMat“ ist eine Internetplattform, die umfangreiche Informationen und Handlungsempfehlungen zur Umsetzung von Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung stellt. Die Plattform ist in verschiedene Bausteine gegliedert, die jeweils unterschiedliche Möglichkeiten bieten, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Neben dem Inklusionsindex werden Methoden der inklusiven Kinder- und Jugendarbeit vorgestellt und Hinweise gegeben, wie Organisationen den Umsetzungsprozess in ihrer Einrichtung gestalten können. Ein Online-Selbsttest hilft Einrichtungen bei der Evaluation ihrer Stärken, Schwächen und Potentiale und ein umfangreiches Glossar mit Suchfunktion erläutert Begriffe rund um das Thema Inklusion und Behinderung. Sehr empfehlenswert!
Durchführung:
Die Gruppe teilt sich in Paaren auf. Jeweils eine Person pro Paar verbindet sich die Augen. Der "sehende" Partner nimmt die "nicht sehende" Person an die Hand und führt diese durch ein Außengelände mit Hindernissen und unterschiedlichsten Oberflächen (Wurzeln, herabhängende Äste und Zweige, leichtes Gefälle, Steigungen, Steine, Kies-, Sandweg usw.). Der sehende Partner muss dabei den "Blinden" mit möglichst vielen Informationen über die Umgebung versorgen. Eine Führung sollte ca. 10 - 15 Minuten dauern. Dann wechseln die Paare ihre Rollen.
Variationen:
Ohne Sprache
Die Blindenführung kann auch ohne Sprache durchgeführt werden; Kontaktmöglichkeiten gibt es dann über Fingerspitzen, Signale auf Schulter oder Handflächen.
Ohne Körperkontakt
Nach ungefähr einer Minute wird die Hand losgelassen; Körperkontakt zwischen den Personen ist ab jetzt verboten, so dass nur die Sprache verbindet.
Fotoapparat - Schnappschüsse
Die „blinde“ Person darf bei „Knopfdruck“ auf ihre Schulter die Augen für einen Moment öffnen, dabei versucht sie, sich das entdeckte Motiv so gut wie möglich einzuprägen; die sehende Person führt an verschiedene Orte und drückt immer wieder mal den Auslöser; dabei muss sie darauf achten, dass die „blinde“ Person auch wirklich auf das gewünschte Motiv blickt, wenn sie die Augen öffnet; nach dem Spaziergang versucht die geführte Person die Orte zu erkennen, an denen sie Schnappschüsse gemacht hat – sozusagen auf dem bereits beschrittenen Pfad zu wandeln.
Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) zu erlernen ist mindestens genauso anstrengend wie sich eine Fremdsprache anzueignen. Aber ein paar Gesten und Handzeichen sind vergleichsweise schnell eingeprägt. Ein Crashkurs bringt viel Spaß und kann gleichzeitig etwas über die DGS und ihre Geschichte vermitteln. So lassen sich auch Irrtümer wie bspw. „Gebärdensprache ist international“ ausräumen. Und schließlich ist es gegenüber Menschen, die ausschließlich in DGS kommunizieren, sehr entgegenkommend, wenn man wenigstens ein paar Höflichkeits- und Begrüßungsgesten kann.
Eine hilfreiche Anleitung für einen Schnupperkurs in Gebärdensprache gibt es HIER
Zudem empfiehlt es sich, mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Dozenten für Gebärdensprache Sachsen e.V. zusammenzuarbeiten.
www.gebaerdensprache-sachsen.de
Als Einstieg in das Thema könnte dieser Musikclip dienen:
Die Frankfurter Band „Breitenbach“ vereint in ihrem Clip zum Song „Waiting“ Gebärdensprache und gute Rockmusik zu einem kleinen Kunstwerk.
Reinschauen und Reinhören lohnt sich und macht auf jeden Fall Lust auf mehr – vielleicht sogar zum Nachmachen.
Den Musik-Clip finden Sie HIER
Gebärdensprache – Körperbewusstsein – Theaterpädagogik
Das Erlernen, bzw. die Auseinandersetzung mit Gebärdensprache lässt sich hervorragend mit dem Themenkomplex Körpersprache (Wahrnehmung, Verbesserung, bewusster Einsatz) verbinden oder in der Theaterpädagogik einsetzen (Warm-ups, Einbindung in Szenen etc.).
Der Pantomime, Regisseur und Autor Samy Molcho hat sich ausführlich und ganzheitlich mit Körpersprache befasst, mehrere Bücher verfasst und Übungen entwickelt.
weitere Informationen
Gehörlose Menschen nehmen Musik zwar nicht unbedingt auditiv wahr, dafür fühlen sie die Bässe und Vibrationen intensiver. Sie nehmen Musik sozusagen mit dem ganzen Körper wahr. Diese Form der Wahrnehmung lässt sich auch mit Hörenden auszuprobieren. So könnte man im Tanzkurs die Teilnehmer auffordern, sich mit Ohrenstöpseln und barfuss ganz auf den lauten Bass und seine Wirkung auf Körper und Umgebung zu konzentrieren. Das trägt nicht nur zum Verständnis bei, wie gehörlose Menschen Musik wahrnehmen, sondern stellt auch ein völlig neues Erlebnis dar. Hierzu empfiehlt sich natürlich die Zusammenarbeit mit „Experten in eigener Sache“.
Bericht „Wie Gehörlose Musik fühlen“ (mit einem Clip von Tobias Kramers Tanzkünsten)
Eine weitere wunderbare Möglichkeit, Musik mit dem ganzen Körper zu spüren, ist das Spielen eines Instruments. Am besten geeignet ist hierfür die Trommel. Die Trommel ist eines der der ältesten Musikinstrumente der Welt. Sie ist in jedem Erdteil, jeder Kultur in unzähligen Bauformen und Spielweisen zu finden. Der Klang einer Trommel gleicht dem Herzschlag eines Menschen, weswegen ihre Klänge sozusagen unser Innerstes berühren.
Trommeln kann im Grunde genommen jeder, da es einfach zu erlernen ist und sich dadurch vergleichsweise schnell Erfolgserlebnisse einstellen. Am meisten Spaß bringt es, wenn in einer Gruppe getrommelt wird. Einfache und schnell erlernte Rhythmen jedes Einzelnen werden zusammen zu einem imponierenden Klangerlebnis. Eine Aktivität, die Menschen miteinander verbindet und daher vor allem für Begegnungen geeignet ist.
Zudem kann man Trommeln aus einfachen Materialien selbst bauen. So lassen sich bspw. Blechfässer, Blumentöpfe, Konservendosen oder Wischeimer zum Musikinstrument umfunktionieren.
Im Netz gibt es dazu viele Anleitungen: Trommel selber bauen
Volleyball im Sitzen – Sportliche Erfahrung der etwas anderen Art
Sehr empfehlenswert für einen erfrischenden Perspektivenwechsel sind die Sportarten Sitzball und Sitzvolleyball, die hierzulande vor allem für Menschen angeboten werden, die sich im Rollstuhl oder mit Gehhilfen fortbewegen.
Beide Sportarten werden im Sitzen gespielt, d. h. die Spieler/innen rutschen zur Fortbewegung über den Boden. Die Hände müssen somit nicht nur zum Transport des Balles, sondern auch zum schnellstmöglichen Rutschen eingesetzt werden. Der Rumpf muss beim Spielen des Balles Kontakt zum Boden haben.
Sitzvolleyball ist eine Variante des Volleyballs (erfunden in den Niederlanden). Die Mannschaften bestehen aus jeweils 6 Personen, der Ball darf den Boden während der Ballwechsel in den Spielhälften nicht berühren.
Beim Sitzball darf der Ball während der Ballwechsel in den Spielhälften einmal aufspringen, die Mannschaften bestehen aus 5 Personen.
Menschen mit und ohne Behinderung können Sitz(volley)ball hervorragend gemeinsam spielen. Den Spieler/innen, die Laufen oder Rennen gewohnt sind, fällt das schnelle Rutschen „auf dem Hosenboden“ häufig schwerer. Vor allem das rückwärts Rutschen stellt eine Herausforderung dar und endet nicht selten im etwas unkoordinierten „Nach-hinten-Fallen“.
Ein gemeinsames Training mit Menschen ohne Behinderung sorgt für witzige Situationen, bringt viel gemeinsamen Spaß und vor allem Respekt für die geübten Spieler/innen. Am besten wendet man sich an einen Verein, der diese Sportart anbietet und organisiert ein gemeinsames Training o. ä.
Übersicht über Behindertensport und Sportvereine in Sachsen
Die Idee zur „Party für alle Sinne“ kam dem Niederländer Roland Ligtenberg im Jahr 2002. Er wollte gehörlose Menschen für Musik begeistern und brauchte ein Konzept, dass aus Musik mehr als nur ein Hörvergnügen macht. Aus der Idee wurde die „Sencity-Party“, bei welcher Aromajockeys, Signdancer, Foodjockeys, vibrierende und illuminierende Tanzflächen, Feel-the-music-Suits, Licht- und Videoprojektionen, Massage, Visagisten und Hairdresser ein außergewöhnliches Erlebnis für behinderte und nichtbehinderte Menschen schaffen.
Seit der ersten Party 2003 in Rotterdam wanderte das Konzept um die Welt. Ronald Ligtenberg gründete dafür die niederländische Skyway-Stiftung, welche Initiativen bzw. Veranstalter von Sencity-Partys vor Ort berät. Jede Veranstaltung soll mit einem Trainingsprogramm für junge Hörgeschädigte einhergehen und sich finanziell selbst tragen.
Die Firma 6D bietet Konzepte und Produkte der SenCity-Party an, vermittelt Aromajockeys u. a. und entwickelt auf Anfrage individuelle Konzepte.
In Deutschland fanden bislang nur zwei Sencity-Partys statt (2010 und 2011 in Berlin). Es gibt also noch reichlich Bedarf, um diese Form der Veranstaltung bekannt zu machen, zu etablieren oder gar weiterzuentwickeln.
Wheelmap ist eine Karte zum Suchen und Finden rollstuhlgerechter Orte weltweit. Das Projekt wurde vom SOZIALHELDEN e. V. entwickelt. Jede und jeder kann mitmachen und öffentlich zugängliche Orte entsprechend ihrer Rollstuhlgerechtigkeit markieren und eintragen. Gekennzeichnet wird nach dem einfachen Ampelsystem, bei dem z. B. Rot für „nicht rollstuhlgerecht“ steht.
www.wheelmap.org
Wheelmap an bzw. mit der Schule durchführen
Die SOZIALHELDEN stellen alle nötigen Unterrichtsmaterialen kostenfrei zur Verfügung, um Kinder und Jugendliche auf unterhaltsame und praktische Weise an Themen wie Rollstuhlgerechtigkeit, Behinderung und Inklusion heranzuführen. Sie wechseln die Perspektive und erleben hautnah, was im Alltag behindert. Sie verfassen Erlebnisberichte, Artikel, Statistiken und Blogeinträge für den Wheelmap-Blog.
www.wheelmap.org/projekte/schulprojekt