Traumatisierung
Flüchtlinge haben häufig seelische und körperliche Wunden, die auf Menschenrechtsverletzungen, Kriegserlebnisse, Flucht- und Vertreibungserfahrungen zurückzuführen sind. Weltweit leiden rund ein Drittel aller Flüchtlinge an einer "posttraumatischen Belastungsstörung" (PTSD).
Unter einem "Trauma" versteht man die Verletzung der Seele durch ein tragisches, erschütterndes, stark belastendes Erlebnis, das außerhalb der üblichen menschlichen Erfahrung liegt. Kennzeichnend für eine traumatische Situation ist das Erleben von Bedrohung, Ausgeliefertsein, Entsetzen, Hilflosigkeit sowie Todesangst.
Banale Situationen, aber auch Geräusche und Gerüche, können ein Trauma reaktivieren ("triggern"). Außenstehende stellen diese Situationen und ihre Folgen vor eine große Herausforderung. Nicht nur Empathie ist in diesen Situationen gefragt, sondern auch Akzeptanz und Annahme. Daneben gilt als goldene Regel: beobachten, zuhören und ggf. erfragen. Drängen Sie den Flüchtling nie dazu, von seinen traumatischen Erfahrungen zu erzählen! Versuchen Sie als Laie nicht zu analysieren oder zu bewerten! Überlassen Sie das besser Psycholog/-innen und anderen Fachkräften.
Quellen:
Ratgeber für das Ehrenamt. Flüchtlinge in Köln. Caritas
Fit für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein. Handbuch für (Alltags-) BegleiterInnen von Flüchtlingen, 2010
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