Sächsischer Förderpreis für Kunst und Demografie 2022
"KunstZeitAlter" - GENERATIONEN |
Der Sächsische Förderpreis für Kunst und Demografie
»KunstZeitAlter« 2022 wurde an den
Kulturwerkstätten JohannesHof e.V. aus Bockendorf
für sein generationenverbindendes Erzähl- und Theaterkonzept
»Neue Besen kehren gut, aber alte kennen die Ecken« verliehen.
Lobende Erwähnung für das Stadt- und Museumshaus Waldheim –
Künstlertandems entwerfen ein Museum der Zukunft:
Ins Finale kam auch das Projektkonzept des Stadt- und Museumshauses Waldheim. Unter Betrachtung der Werke des heimischen Künstlers Georg Kolbe sollen in generationenübergreifenden Laien-Künstlertandems 25 Zukunftsskulpturen entstehen. Im gemeinsamen künstlerischen Schaffen geht es darum, gegenseitige Vorurteile abzubauen und Fragen des künftigen Miteinanders zu bearbeiten.
Pressemitteilung des SMWKT zum Preisträger
PRESSEMITTEILUNG: SMWKT - 09.06.2022
Sächsischer Förderpreis für Kunst und Demografie 2022 »KunstZeitAlter - GENERATIONEN« geht an Kulturwerkstätten JohannesHof e.V. in Bockendorf
Der Sächsische Förderpreis für Kunst und Demografie »KunstZeitAlter« geht in diesem Jahr an den Kulturwerkstätten JohannesHof e.V. aus Bockendorf für sein generationenverbindendes Erzähl- und Theaterkonzept »Neue Besen kehren gut, aber alte kennen die Ecken«. Dotiert ist der Förderpreis mit 10.000 Euro Preisgeld, das zur Umsetzung des Konzepts verwendet werden soll. Die Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung stiftet das Preisgeld.
Kulturministerin Barbara Klepsch: "Ich gratuliere den Kulturwerkstätten JohannesHof e.V. sehr herzlich. Die nunmehr vierte Preisverleihung zeigt deutlich wie stark das Thema »Generationen« und »Demografie« die Menschen vor allem in kleineren Städten und Gemeinden bewegt. Zwei Drittel der eingereichten Konzepte wollen die Verbindung von Generationen im ländlichen und kleinstädtischen Raum mit Kunst und Kultur stärken. Das stimmt zuversichtlich und ich bin überzeugt, dass das prämierte Vorhaben der Kulturwerkstätten JohannesHof e.V. ganz wesentlich zur kulturellen Belebung und zum Generationendialog beiträgt."
Hinter dem prämierten Konzept verbirgt sich die Idee, dem Trend der Vereinzelung mit der »Kunst des Erzählens« entgegenzuwirken. Aus den persönlichen (Lebens-)Geschichten der Bewohnerinnen und Bewohner des rund 250 Einwohner zählenden Bockendorf (Gemeinde Hainichen) soll einen gemeinsamer Geschichtenband entstehen. In Kooperation mit dem H.O. Theater e.V. aus Dresden wird das Erlebte und Erzählte dramaturgisch verarbeitet und mit theatralischen Möglichkeiten (wieder-)belebt. Der Verein Kulturwerkstätten JohannesHof e.V. engagiert sich seit mehreren Jahren, um einen ehemaligen Gasthof kulturell wiederzubeleben. Das sehr offen angelegte Beteiligungsprojekt und die anvisierten Tür-zu-Tür-Besuche, mit denen Menschen für das Vorhaben und künstlerische Prozesse begeistert werden sollen, haben die Jury von der Prämierungswürdigkeit des Vorhabens überzeugt.
Lobende Erwähnung für das Stadt- und Museumshaus Waldheim – Künstlertandems entwerfen ein Museum der Zukunft:
Ins Finale kam auch das Projektkonzept des Stadt- und Museumshauses Waldheim. Unter Betrachtung der Werke des heimischen Künstlers Georg Kolbe sollen in generationenübergreifenden Laien-Künstlertandems 25 Zukunftsskulpturen entstehen. Im gemeinsamen künstlerischen Schaffen geht es darum, gegenseitige Vorurteile abzubauen und Fragen des künftigen Miteinanders zu bearbeiten.
"Die plastische und somit griffige Darstellung des komplexen Ausschreibungsthemas ist von großem Wert. Es sind nicht nur Skulpturen, die im intergenerativen Austausch entstehen und im Raum wirken können. Es ist auch die Begeisterung für das künstlerische Handwerk, die mit diesem Vorhaben gefördert werden kann. Die Jury befand, dass das Konzept des Stadt- und Museumshauses Waldheim würdigend erwähnt und somit zur Umsetzung ermutigt werden soll", so der Vorsitzende der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung Dr. iur. Jochim Thietz-Bartram.
Andrea Gaede, stv. Geschäftsführerin Landesverband Soziokultur Sachsen, resümiert zum vierten Förderpreis: "Projekte und Akteure, die sich mit Herzblut und Nähe für vitale Debatten mittels künstlerischer Kräfte einsetzen, sind für die Bewältigung gegenwärtiger Krisen von immenser Bedeutung. Veränderung beginnt im Kleinen und braucht mutige Wegbereiterinnen und Wegbereiter. Umso mehr freuen wir uns über 25 engagierte Einreichungen zum Sächsischen Förderpreis für Kunst und Demografie."
Die Preisverleihung soll am 12.10.2022 beim Preisträger stattfinden.
Jury
In der Jury vertreten waren Markus Franke (Abteilungsleiter Kunst im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus), Dr. iur. Jochim Thietz-Bartram (Vorsitzender der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung), Christiane Schifferdecker (Landesseniorenbeauftrage des Freistaates Sachsen), Dr. Susanne Illmer (Abteilungsleiterin Wissenschaft und Veranstaltungen am Deutschen Hygiene-Museum), Livia Knebel (Netzwerkstelle Kulturelle Bildung im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien), Maren Düsberg (Vorstand Landesverband Sächsischer Mehrgenerationenhäuser e. V.) und Jana Körner (Geschäftsführerin Putjatinhaus e. V. Dresden).
Hintergrund
Der Sächsische Förderpreis für Kunst und Demografie »KunstZeitAlter« wurde zum vierten Mal vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus zusammen mit dem Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. und der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung ausgelobt. Im Jahr 2022 widmete sich der zweijährig ausgeschriebene Preis dem Thema GENERATIONEN. Gesucht wurden Projektkonzepte, die Menschen unterschiedlicher Alters- und Bevölkerungsgruppen in Austausch bringen, sie aktiv beteiligen, und mit künstlerischen Ansätzen in die Gesellschaft bzw. ins Gemeinwesen hineinwirken. Einsendeschluss war der 15. April 2022.
Weitere Informationen finden sich auf der Website des Landesverbands Soziokultur Sachsen: https://soziokultur-sachsen.de/demografie-preis/kunstzeitalter
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes
ANLIEGEN des Preises KunstZeitAlter 2022 - GENERATIONEN
In den letzten Jahrzehnten ist unsere Gesellschaft älter geworden, der Altersdurchschnitt der sächsischen Bevölkerung lag 2019 bei knapp 47 Jahren und damit zwei Jahre über dem Bundesdurchschnitt (vgl. Bund-Länder-Demografieportal). In den kommenden Jahren wird die Zahl und der Anteil älterer Menschen laut Prognosen weiter deutlich zunehmen, gleichzeitig nimmt die Bevölkerung im typischen Erwerbsalter zukünftig ab. Parallel zu dieser Bevölkerungsentwicklung vollziehen sich Transformationsprozesse in rasanter Geschwindigkeit, die in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Umdenken und neue Wege erfordern.
Es drängt sich in Anbetracht aktueller und künftiger Herausforderungen die Frage danach auf, wie es gelingt, die Perspektiven verschiedener Alters- und Bevölkerungsgruppen gleichberechtigt in Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen und im Sinne eines demokratischen Miteinanders Generationengerechtigkeit und Solidarität zu ermöglichen.
Das Ansinnen des Förderpreises ist es daher, unter Einbezug künstlerischer Betätigungs- und Ausdrucksmöglichkeiten, den Dialog zwischen den Generationen zu befördern, beispielsweise zu:
- den großen Fragen unserer Zeit und zur Zukunft: Digitalisierung, Klimawandel, Bildung, Nachhaltigkeit, Gleichheit, Gerechtigkeit
- den konkreten Anliegen im Umfeld: Wie wird die Teilhabe Hochbetagter am kulturellen Leben möglich? Wie gelingt ein Verständnis für „alte“ und „neue“ Lebensstile? Wie gestalten wir Nachbarschaft oder Pflege?
- unserem gesellschaftlichen Miteinander: Wie nehmen wir Rücksicht aufeinander? Wie gelingt es, junge Menschen stärker an Entscheidungsprozessen zu beteiligen? Welche Rolle spielen Hochbetagte in unserer Gesellschaft?
Der Förderpreis will zur Entwicklung von Konzepten anregen, die im benannten Sinne wirken und die darüber hinaus auch einen Beitrag dazu leisten können, das gesellschaftliche Miteinander während und nach der Corona-Pandemie zu befördern.
Mit der Erfahrung der Älteren -
der Neugier der Jungen und
den Möglichkeiten von Kunst und Kultur
Welche Rolle spielen Hochbetagte in unserer Gesellschaft? Wie wollen die Erwachsenen der Jugend diese Welt überlassen. Wieviel Mitsprache gestehen wir jungen Menschen dabei zu? Mit welchen Ansätzen schaffen wir den Dialog zwischen den Generationen? Wie könnten gemeinsame Lösungen für künftige Herausforderungen aussehen?
Der diesjährige Förderpreis für Kunst und Demografie will unter dem Stichwort GENERATIONEN zur Entwicklung von Konzepten anregen, die mit künstlerischen Mitteln den Dialog zwischen Alters- und Bevölkerungsgruppen befördern.
Gesucht wurden Formate und Ansätze, die kollaboratives Arbeiten zu lokalen oder globalen Themen initiieren, wie: Digitalisierung, Klimawandel, Mitspracherechte, Pflege und Gerechtigkeit oder zum verantwortungsvollen Miteinander und der Bewältigung der Folgen einer immer noch andauernden Pandemie. Für mehr WIR und mehr MITEINANDER.
Der Sächsische Förderpreis für Kunst und Demografie „KunstZeitAlter“ wird zum vierten Mal vom Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. zusammen mit der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung unter der Schirmherrschaft der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch vergeben.
Die drei vorangegangen Wettbewerbe beschäftigten sich mit den Themen Alter, Familie und Zusammenhalt.
In diesem Jahr widmet sich der Konzeptpreis dem Schwerpunkt GENERATIONEN und damit den wechselseitigen Beziehungen und der themenbezogenen Verständigung unterschiedlicher Alters- und Bevölkerungsgruppen.
Der Konzeptpreis richtet sich an alle Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden in Sachsen.
INHALT des Preises
Der Sächsische Förderpreis für Kunst und Demografie KunstZeitAlter fördert 2022 zum Thema „Generationen“ die Umsetzung von Vorhaben, die mit Kunst und Kultur die Verständigung und das Verständnis zwischen Alters- und Bevölkerungsgruppen gezielt und themenbezogen veranlassen. Die Beziehungen und der Austausch der Generationen untereinander stehen im Fokus – sei es im konkreten Lebensumfeld oder bezogen auf gesellschaftliche Verhältnisse.
Gesucht werden Konzepte, die mit künstlerischen Mitteln das intergenerationelle Miteinander befördern und denen es hierüber gelingt, Fragestellungen und Anliegen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Die Vorhaben sollen möglichst breit in die Gesellschaft hineinwirken und auf eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger setzen.
In den Wettbewerb treten 2022 Ansätze und Formate, die Debatten und Kontroversen erzeugen und mittels künstlerischer Stil- und Ausdrucksformen Menschen zueinander bringen. Beispielsweise um zu erkennen, dass die Ansichten und Lebensstile oftmals gar nicht so stark divergieren, wie Altersunterschiede suggerieren mögen (Gemeinschaftsgefühl) oder um verschiedene Positionen zu umstrittenen Themen auszuhandeln (Perspektivwechsel).
PREISGELD:
Vergeben wird 1 Preis in Höhe von 10.000 € - gestiftet von der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung.
Das Preisgeld soll für die Umsetzung des prämierten Vorhabens verwendet werden.
EINSENDESCHLUSS: 15. April 2022
SCHIRMHERRIN DES FÖRDERPREISES:
Schirmherrin des Sächsischen Förderpreises für Kunst und Demografie 2022 "KunstZeitAlter" ist die Staatsministerin für Kultur und Tourismus Frau Barbara Klepsch.
TRÄGER DES FÖRDERPREISES:
Das Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. vergibt zusammen mit der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung den Sächsischen Förderpreis für Kunst und Demografie "KunstZeitAlter".
PREISVERLEIHUNG:
Die Preisverleihung des Sächsischen Förderpreises für Kunst und Demografie 2022 "KunstZeitAlter" wird voraussichtlich im Okrober 2022 stattfinden.
JURY und Bewertungskriterien
Die Bewertung der eingereichten Konzepte für den Förderpreis
"KunstZeitAlter" 2022 - GENERATIONEN erfolgt durch eine unabhängige Jury.
Diese wählt unter allen eingegangenen Einreichungen 1 Konzept aus,
welches den Preis von 10.000 € zur Umsetzung des Vorhabens erhält.
Die Jurysitzung findet am 17. Mai 2022 statt
und wird durch den Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. moderiert.
Folgende Jurymitglieder sind angefragt:
- Markus Franke
(Abteilungsleiter Kunst im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus)
- Dr. iur. Jochim Thietz-Bartram
(Vorsitzender der Johanna und Fritz Buch Gedächtnis-Stiftung
- Christiane Schifferdecker
(Landesseniorenbeauftrage des Freistaates Sachsen)
- Dr. Susanne Illmer
(Abteilungsleiterin Wissenschaft und Veranstaltungen am Deutschen Hygiene-Museum)
- Livia Knebel
(Netzwerkstelle Kulturelle Bildung im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien)
- Maren Düsberg
(Vorstand Landesverband Sächsischer Mehrgenerationenhäuser e. V.)
- Jana Körner (Geschäftsführerin Putjatinhaus e. V. Dresden)
-
Art und Weise der inhaltlichen und künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema
-
Art und Weise der Bürgerbeteiligung, zu erwartende Wirkung im Gemeinwesen
-
Plausibilität, Umsetzbarkeit des Vorhabens
KONTAKT:
Landesverband Soziokultur Sachsen e.V.
Ansprechperson/ Projektleitung:
Kathrin Weigel | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | Tel.: 0351 – 802 17 66
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
Grafik, Gestaltung und Layout: Kathrin Weigel - Landesverband Soziokultur Sachsen e.V.